Stell Dir vor, Du bist Gott. Stell Dir vor, Dir steht alle Zeit der Welt, die Ewigkeit und alle Macht zur Verfügung. Was würdest Du tun? Es ist, als würde man eine andere Frage stellen, bestehend in der Annahme, dass Dir die Macht gegeben wurde, jeden erdenklichen Traum zu träumen und das jede Nacht. Klar, Du könntest jegliche Zeitspanne träumen – Du könntes 75 Jahre in einer Nacht träumen, 100 Jahre in einer Nacht, 1000 Jahre in einer Nacht – und es könnte alles sein, was Du wolltest – weil Du Dir vor dem schlafen gehen vorstellen würdest: “Heute Nacht werde ich dies und jenes träumen”. Natürlich würdest Du damit anfangen, Dir alle Wünsche zu erfüllen. Du würdest das größte nur vorstellbare Vergnügen haben, das allerbeste Essen, die bezauberndsten Liebesaffären, die romantischsten Reisen, Du könntest Musik hören, die noch keinem lebenden je zu Ohren gekommen ist und Landschaften sehen, die Deine kühnsten Träume übersteigen würden.
Und für einige Nächte, oh, wahrscheinlich für einen ganzen Monat von Nächten würdest Du so weitermachen und eine wunderbare Zeit verbringen. Aber dann, nach einer Weile würdest Du anfangen zu denken: “Nun, ich hab schon einiges gesehen, aber ich könnte es noch etwas aufpeppen. Vielleicht ein kleines Abenteuer.” Und Du würdest träumen, wie Du Dich allen möglichen Gefahren aussetzt. Du würdest Prinzessinnen vor Drachen retten, Dich in große Kämpfe und schwierige Situationen stürzen, Du wärst ein Held. Du würdest Armut und Krankheit und allerlei Albträume erleben, denn es ist ja nur ein Traum und Du weißt das. Mit diesem Wissen im Hinterkopf ist selbst der härteste Traum kein Problem für Dich. Und dann, mit der Zeit, würdest Du Dir immer ausgefallenere Sachen zutrauen und an einem gewissen Punkt in dem Spiel würdest Du sagen: “Heute Nacht werde ich einen Traum haben, in dem ich gar nicht mehr weiß, dass ich träume” und somit würdest Du die Erfahrung des ganzen Dramas für absolute Realität halten. Was für ein Schock nach dem Aufwachen! Du könntest Dich wirklich erschrecken!
Haben wir vergessen, dass…?
Oder wie der Schluss in einem Song aus den 80er Jahren von Karel Fialka lautet:
“It´s all a game. I hope, I hope, I hope…”