Es ist der Wald wie eine Kirche
drum geh mit Andacht Du hinein,
dort singen Vöglein frohe Lieder,
mit Deinem Gott bist Du allein!
Dort find´st Du Dome, weite Hallen,
doch auch Kapellen groß und klein,
drin laden moosbedeckte Bänke
zu stiller Andacht freundlich ein.
Dort schau Dich um ringsum im Kreise,
wo stolz die Waldesriesen stehn,
Du wirst die Allmacht Deines Gottes
an jedem Baum und Strauche sehn!
Du wirst verstehn der Bäume lispeln,
der Vöglein Stimmen rings umher,
es liegt im Wald ein tiefer Zauber
er stärkt das Herz, wenn es Dir schwer.
Drum wenn ein Leid Du willst vergessen,
ja selbst erflehen eine Gnad,
geh nur hinein in Waldes Mitten,
Du findest stets den rechten Pfad.
Es stehn die Tore allzeit offen
zu diesem Dom im duft´gen Hain,
kannst weinen, beten dort und hoffen
und auch vergessen: Tritt nur ein!
Der Autor ist mir unbekannt. Habe dieses Gedicht in Schönau am Königssee in einem Gasthaus gefunden. Im Bildhintergrund sieht man die Wallfahrtskirche St. Bartholomä am Ufer des Königssees.