Warum nicht einmal der Faulheit ein paar Gedanken widmen.
Warum hat sie so einen schlechten Stand in der Gesellschaft?
Natürlich ist ständige Faulheit gefährlich und man kann damit
materiell so gut wie nichts erreichen.
Aber eine gelegentliche Faulheit stärkt nicht nur die Glieder,
sondern öffnet auch den Blick für die Natur des Daseins.
Denn alles, was wir durch Fleiß erschaffen und erbauen,
ist dem Zahn der Zeit ausgesetzt – es bröckelt und vergeht unweigerlich.
Schon die Musikgruppe KANSAS singt in ihrem Song DUST IN THE WIND darüber -
“All we do crumbles to the ground though we refuse to see -
Alles, was wir tun bröckelt und geht zu Grunde, und doch wollen wir es nicht sehen.”
Hier ein kleiner Vers des Deutschen Dichters
Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781) über die Faulheit
Fleiß und Arbeit lob ich nicht.
Fleiß und Arbeit lob ein Bauer.
Ja, der Bauer selber spricht,
Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
Faul zu sein, sei meine Pflicht;
Diese Pflicht ermüdet nicht.
Bruder, laß das Buch voll Staub.
Willst du länger mit ihm wachen?
Morgen bist du selber Staub!
Laß uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.
So laßt uns denn in unsrem Leben der Faulheit auch ein Zimmer geben