Ah… Venedig!

Es geht einem Venedig-Pilger ebenso wie einem, der zu Fuß die Zugspitze erklimmt – er wird von Touristenmassen, die via Flugzeug, Bahn oder Auto die historische Stadt erreicht haben, schier erschlagen. Nicht enden wollende Schlangen ziehen sich unaufhörlich durch die engen Gassen der Lagunenstadt. Die Menschen – ständig mit Film- und Fotokameras bewaffnet – können sich der optischen Eindrücke kaum erwehren, geschweige denn, sie zeitnah festhalten.

Ich habe Venedig zu Fuß über die Brücke der Freiheit von Mestre aus bereist und bin dementsprechend unzeitgemäß als Fußgänger dort angekommen. Der Fußweg geleitete mich zum Busbahnhof, von wo zahlreiche Wegweiser um die Gunst des Touristen buhlen. Der vertrauenswürdigsten Beschilderung bin ich gefolgt, die mich schnurstracks über die Rialtobrücke zum Dogenpalast geleitete, wo ich ja die Zusammenkunft mit den Schusters erwartete.

In den engen Gassen herrscht strikter Rechtsverkehr. Man reiht sich ein und marschiert dem Vordermann hinterher. Es gibt allerdings keine Standspur – man kann nicht einfach anhalten, denn die Gassen haben gerade Platz für zwei Menschen nebeneinander. Bleibt man einfach stehen, so müssen alle nachfolgenden ebenfalls warten, denn ein Überholen geht nicht… links neben einem marschieren sie in die Gegenrichtung und fast auf Tuchfühlung.

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