
Im schönen Land der Franken liegt nicht ganz unbekannt,
ein kleines stilles Dörfchen, Großwenkheim wirds genannt.
Es ist umrahmt von Hügeln und reicher Flurenpracht,
rings um die ganze Markung ein Waldkranz schützend wacht.
Hin durch die grünen Auen das Wannigbächlein rinnt,
friedlich sind die Bewohner, vom Alter bis zum Kind.
In seinem sonnigen Süden, da liegt die Stefanshöh´,
die alte Lehmengrube, die Höhlbar, wie ich seh´.
Die Göttin Hel, Frau Holle, die war einst hier zuhaus´,
und streute jeden Winter wenns schneit die Betten aus.
Der Hinterbach, die Barrich und auch der Lerchensang,
dort war in früheren Zeiten das Fußballspiel im Gang.
Das Schlägle und die Grube und dort am Waldessaum,
das darf ich nicht vergessen, den schönen Bildeichbaum.
Die Platte und der Wambert, sie seinen noch genannt,
mit ihrem Wetzsteinhügel schaun´ sie ins weite Land.
Das Bodfer Holz im Osten längs an der großen Straß´,
Storchsberg, Weileit und Gücklert, dort gibt es recht viel Gras.
Dann kommt der Räuberszagel, hier ruhn seit alter Zeit,
viel Allemannen Helden in Hügeln hoch und breit.
Es trugen die Walküren einst diese Helden all,
auf Rosse durch die Lüfte zum sonnigen Wallhall.
Ein Stückchen weiter oben, da liegt das Österfeld,
dort wo die hohe Göttin Ostara Wache hält.
Jetzt kommt der Wind gen Norden, da ist die Flur nicht leer,
hier steht auf dem Steinhügel das Kreuzeszeichen hehr.
Geweiht dem Gotte Donar ein Opferstein hier stand,
drum wird mit Donnergrube das Feld hierum benannt.
Im Westen unsres Dorfes, da reihet sich dann ein,
der steile Weibertshügel, wo wir als Kinder klein
an sonnig-lichten Tagen uns tummelten umher,
die Schule macht Turnspiele und vieles andere mehr.
Dort wär´s Johannisfeuer und warf den hellen Schein
auf unser stilles Dörfchen beim Abenddämmerschein.
Das ist die liebe Heimat, drum grüß´ ich tausendmal,
mein liebes Dorf Großwenkheim im trauten Wannigstal.
Verfasst von Florian Schmitt während des Krieges im Jahr 1940 bei Halle an der Saale