wasser

Wir sind wie eine Schüssel auf dem Wasser.
Die Bewegung der Schüssel auf dem Wasser wird nicht von der Schüssel,
sondern vom Wasser bewirkt.

Rumi

about yourself

When there is fear, pain, confusion or sadness moving in you, do not despair or come to conclusions about yourself. Be honoured that these misunderstood guests, at once both ancient and timeless, weary from a lifetime’s lonely travel, have finally found their home in you. They are children of consciousness one and all, beloved children of yourself, deserving of the deepest respect and friendship. Offer them the deep rest of yourself, and let them warm their toes by your raging fire…

Jeff Foster

selbstvergessen

Jeder kennt das Gefühl der Selbstvergessenheit, wenn man mit irgendetwas so intensiv beschäftigt ist, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Für eine Weile verstummt der Kommentator im Kopf, die Gedanken treten in den Hintergrund und es gibt nur noch diese eine Beschäftigung. Warum ist das so kurzweilig, spannend und erholsam? Weil Du für eine Weile verschwindest – Du vergisst Dich… und dann ist da nur noch das. Einfach.

es

Dies ist “es”. Dies ist alles, was es gibt – Leben erscheinend als eine endlose Darstellung von wechselnden Bildern ohne innewohnenden Zweck als einzig die Erscheinung selbst. Da ist nur Leben, ohne jemanden, der es lebt.

Ohne jeglichen Grund spielt das Leben mit seiner eigenen Bilderwelt, zeigt sich in Aufmerksamkeit, stürzt sich in ein faszinierendes Versteckspiel, welches als eine Art Getrenntsein mit einem starken Drang nach Ganzheit auftaucht. Das Leben sucht rastlos, sehnsüchtig nach sich selbst. Die Suche ist die Rastlosigkeit. Dieses Spiel der weltlichen Existenz ist durchdrungen von dem ruhelosen Verlangen des Lebens nach sich selbst. Was die ganze Zeit gesucht wird ist das, worin sich die Suche abspielt.

Im Spiel des Lebens als Menschheit nehmen die Gedanken eine übertriebene Wichtigkeit in Anspruch, in dem sich die Aufmerksamkeit mühelos um unzählige Sehnsüchte und Wünsche dreht, kurz gefasst in der Idee, die Erfüllung durch Erleuchtung zu finden. Texte lesen, Fragen stellen, im Internet surfen, in Klausur gehen, Gurus, Lehrer, Nicht-Lehrer, Übung, Nicht-Übung – einiges oder all das ist möglich aber nichts davon ist nötig, da in Wirklichkeit nichts zu entdecken, zu verstehen, loszulassen oder zu überschreiten ist. Das Leben ist schon und die Selbsterkenntnis des Lebens in Form von Erleuchtung, Befreiung (vom Ich), Nirvana etc. ist unnötig, lediglich ein weiteres Ereignis im endlosen Jetzt der Erscheinungen des großen Spieles.

Nichts anderes als die Anordnung des Lebens wie sie sich genau jetzt zeigt ist möglich. Alles passiert genau so, wie es sein soll. Wenn Getrenntheit und Suche der Fall ist, dann ist das “es”. Wenn Erkenntnis und Ausruhen der Fall ist, dann ist das “es”. Egal, was jetzt ist – ob gewöhnlich oder außergewöhnlich – ist “es”.

Nathan Gill

november

Im Zen gibt es eine Weisheit, die lautet: “Der Schnee fällt. Jede Flocke an ihren Platz.” – Man könnte das gleiche von den Blättern sagen. Für den Verstand nicht zu begreifen. Aber vielleicht lohnt es sich, einmal darüber nachzudenken. Für das Leben gibt es kein Richtig und kein Falsch, es entfaltet sich unaufhörlich in jeder Zelle, in jedem Molekül und jedem Atom spontan und einzigartig. Dann kommt der menschliche Verstand als Richter ins Spiel, beobachtet dieses Mysterium und fällt Urteile. Und auf unserer Erde gibt es nach neuesten Schätzungen etwa 7,01 Milliarden Richter – jeder mit eigenem Gesetzbuch…

Das Leben macht keine Fehler. Wie könnte es… ?
Alles ist an seinem Platz.

unerforscht

Dies sind unbekannte und unerforschte Wasser und manchmal segelt das Schiff des Lebens ruhig dahin. Manchmal trifft das Schiff auf eine rauhe See und wir wissen nicht, wie es überleben wird. Hat das Schiff einen Kapitän? Und wenn, hat der Kapitän eine Karte? Und wenn, wessen Karte ist es? Kann der Kapitän der Karte eines anderen trauen, während er durch diese unbekannte und unerforschte See navigiert? Was, wenn es gar keine Karte gibt und keinen Kapitän, der ihr folgen kann? Kann dann das Schiff des Lebens jemals vom Kurs abkommen? Was würde “vom Kurs abkommen” bedeuten, wenn da niemals ein “auf Kurs” war? Trotz allem, oder vielleicht auch aufgrund dessen befindet sich das Schiff immer exakt da, wo es sein soll, in diesem Moment. Und wir segeln weiter durch diese unbekannte und unerforschte See…

J. Foster