Die Schreibmaschine

Übrigens ist mir die Maschine eine ganz unschätzbare Hilfe, die mir alles sehr erleichtert … Ich kann also zum Kauf einer Maschine nur raten. Die meine ist eine amerikanische, überaus gut und bequem, mit fünf Jahren Garantie. Sie heißt “Smith Premier Nr. 4″ und kostet allerdings neu 500 Mark (ich bekam sie fast neu für 420). … Außer Kleinigkeiten (wie daß man z. B. rot, blau, schwarz schreiben kann) hat sie den Hauptvorzug, daß auch die großen Buchstaben eine Klaviatur haben, es gibt kein Umschalten und man kann stets mit allen zehn Fingern arbeiten.

Hesse an Otto Kimmig am 11. März 1908

Bist Du eigentlich glücklich?

Bilder aus dem Museum in Gaienhofen. Hesse spürte nach kurzer Zeit, dass Häuslichkeit und das beschauliche Eheleben nicht unbedingt seiner Natur entsprachen. Zudem wurde  1905 - ein Jahr nach dem Einzug - sein erster Sohn Bruno geboren.

Er schrieb im Jahre 1904

“Seit die Ofenbehaglichkeit anfing…, befällt mich öfters ein Zorn über dies bequeme Hinleben. … Dann tut mir das Herz im Leibe weh, daß ich kein Einsamer und Wanderer mehr bin, und ich gäbe mein bißchen Haus und Glück und Behagen gern für einen
alten Hut und Ranzen, um noch einmal die Welt zu grüßen und mein Heimweh
über Wasser und Land zu tragen.”

Die Schweiz und Hermann Hesse

Ursprünglicher Grund meiner Schweiz-Reise war das Bedürfnis, meine liebe Freundin Yvonne endlich einmal wieder zu sehen. Da Hermann Hesse den größten Teil seines Lebens in der Schweiz verbracht hat und ich ein großer Verehrer dieses einzigartigen Dichters bin lag es nahe, den Besuch bei Yvonne mit einer Art Studienreise zu verbinden. In den folgenden Artikeln werden ich über diese Reise berichten.

Meine erste Station war die kleine Ortschaft Gaienhofen am Bodensee, wo Hermann Hesse im Jahre 1904 sein erstes Haus bezog (siehe oben). Er wohnte mit seiner Frau Maria Bernoulli, einer selbständigen Fotografin aus Basel, dort zur Miete in einem Bauernhaus, in dem sich heute das Hesse-Museum-Gaienhofen befindet.

“Es war die erste Zuflucht meiner jungen Ehe,
die erste legitime Werkstatt meines Berufes.”