Die Schweiz

Schließlich führte mich der Weg ein Stück durch die Ost-Schweiz. Hier die kleine Ortschaft Martina. Dann sollte es links den Berg hoch gehen…

Die elf Kehren bis nach Nauders hinauf! Hier ein Blick von halber Strecke auf Martina.

Geschafft! Am Dreiländer-Eck bei Nauders. Nur noch wenige Kilometer bis zur Italienischen Grenze und dann führt der Weg an Reschen (Resia) vorbei durchs malerische Südtirol / Alto Adige. Obwohl Südtirol ganz klar zu Italien gehört, sprechen die meisten Menschen dort auch Deutsch und für Wanderer wie mich ist es eine paradiesische Gegend, da in wirklich jedem kleinen Dorf ein Brunnen mit frischem Quellwasser sprudelt, wo man seine Flasche auffüllen kann und man überall gute Gasthäuser und Pensionen findet. Wer nach Südtirol kommt, der sollte unbedingt ein “Speck-Brettl” (Speck am Brettl) probieren!

(Beispielbild aus dem Netz)

Die Römer

Entlang der Via Claudia stehen immer wieder Informationstafeln mit geschichtlichen Fakten
aus der Römerzeit. Oben wird erklärt, mit welchen Wagen die Römer auf dieser Straße
gereist sind. Die beiden letzten Bilder zeigen Abschnitte der originalen Römerstraße, die
im Urzustand belassen wurde. Was auf den Bildern etwas schlecht erkennbar ist, sieht man
vor Ort ganz deutlich – die Spuren der unzähligen Römerwagen, die sich als Rillen in den
Stein gearbeitet haben. Die Wagen rasteten quasi in diesen Fahrrillen ein und bewegten
sich innerhalb dieser engen Grenzen. Aufgrund der Breite handelte es sich bei dieser
Route natürlich um eine Einbahnstraße und sollten sich damals zwei Reisegruppen mit ihren Wagen irgendwo entgegen gekommen sein, dann mussten sie sehen, wie sie aneinander vorbei kamen.

“Was bringt in Schulden?
Harren und Dulden.

Was macht gewinnen?
nicht lang besinnen.

Was bringt zu Ehren?
sich wehren.

Was bringt Segen?
Hegen und Pflegen.”

Aufschrift auf dem Feuerwehrhaus in Tarrenz, Österreich

Der Fernpass

Der Vorteil einer Alpenüberquerung per Via Claudia liegt darin, dass auf diesem Weg nur
zwei Gebirgspässe überwunden werden müssen. Zum einen der Fernpass bei Füssen/Reutte mit etwa 1200 Metern und der Reschenpass in Südtirol mit etwa 1500 Metern. Auf dem
Bild oben der Anmarsch zum Fernpass von meiner Unterkunft aus in Füssen am frühen
Morgen. Während der Nacht hatte es geregnet.

Auf der Passhöhe! Der Wanderweg über den Fernpass ist sehr gut ausgebaut.

Wieder auf dem Abstieg… Den Überstieg hatte ich mir damals wesentlich schwerer
vorgestellt. Durch die herrliche Bergwelt ist man beim Gehen ständig abgelenkt und
wundert sich schließlich, wenn es wieder bergab ins Tal geht.

Feierabend! Im Tal angekommen, hatte ich auf dem Campingplatz in Roßbach bei Nassereith mein Zelt aufgeschlagen (Mitte). Übrigens handelt es sich hierbei um ein “Hilleberg Akto”,
ein Profi-Ein-Mann-Zelt, das nur etwa 1,5 kg wiegt. Wie ich es im Sommer 2007 im “Basislager” in Würzburg erstanden habe, kostete es mich etwas über 400 Euro. Mittlerweile liegt es bei über 650 Euro. Den enormen Vorteil an Gewicht und Packmaß beim Tragen büßt man natürlich als Platzmangel in der Nacht ein. Es ist recht niedrig und schmal, dafür
äußerst Wetterfest und selbst bei Wind mit etwas Übung alleine innerhalb von fünf Minuten aufzubauen. Das Innenzelt kann separat abgebaut werden, falls das Außenzelt nachts durch Regen oder Tau naß geworden ist. Es gibt sogar Heringe mit Widerhaken für Polarexpeditionen…